Neue Kauflust trifft auf hohes Preisbewusstsein
Jeder zweite Deutsche (52%) hat wieder Lust einzukaufen. Doch das Konsumverhalten hat sich nachhaltig verändert. Das zeigt eine aktuelle Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte, zu der im Juni rund 1.000 deutsche Verbraucher befragt wurden.
Trotz neu entfachter Kauflust bleiben die Kunden preissensibel. „Unternehmen müssen zunächst verstehen, wie sich die Konsumentscheidungen der Verbraucherinnen und Verbraucher in den vergangenen Jahren verändert haben. Nur so können sie auf Aspekte wie die anhaltende Preissensitivität reagieren und beispielsweise das Produktportfolio um entsprechende Optionen aus unterschiedlichen Preiskategorien erweitern“, ordnet Egbert Wege, Partner und Einzelhandelsexperte bei Deloitte, die Ergebnisse ein.
Neben den finanziellen Rahmenbedingungen beeinflusst auch die Stimmungslage der Verbraucher die Konsumbereitschaft. Besonders positiv gestimmt sind die Altersgruppen bis 44 Jahre. Hier zeigen sich 70 Prozent der Befragten kauffreudig. Bei 54 Prozent der 18- bis 24-Jährigen ist die Konsumlust im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Mit zunehmendem Alter nimmt die Kauflust hingegen erheblich ab: 25 Prozent der über 65-Jährigen geben an, dass ihre Konsumlust dieses Jahr sogar noch geringer ist als im Vorjahr. Barriere ist hier in erster Linie das gestiegene Preisniveau, das vor allem ältere Verbraucher mit knapperen finanziellen Mitteln einschränkt. In Summe machen sich die Deutschen aber signifikant weniger Sorgen um die eigene finanzielle Situation und die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung als in den vergangenen Jahren.