Mehr Meisen, Buntspechte und Eichelhäher
Anfang Januar lud der Nabu und sein bayerischer Partner LBV wieder zur Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ ein. Im Vorfeld hatten Ornithologen bereits vermutet, dass mehr Waldvögel an die Futterstellen kommen würden als im vergangenen Jahr, als es durch das Mastjahr besonders viele Baumfrüchte in den Wäldern gegeben hatte. Allerdings bestätigte sich das nur zum Teil.
Die Kohlmeise liegt auf Platz zwei der Vogel-Top-Ten mit einem Plus von 14 Prozent zum Vorjahr, die Blaumeise gleich dahinter (plus 10 Prozent). Auf Platz eins ist wieder der Haussperling geflattert. Die Zahl der insgesamt im Schnitt pro Garten gesichteten Vögel liegt mit 34,7 leicht über dem Vorjahr (34,0).
„Zwar gab es außer bei den Meisen auch ein Plus bei Eichelhähern, Buchfink, Gimpel und Buntspecht. Aber Grünfinken, die auch Waldbewohner sind, wurden kaum häufiger als im vergangenen Jahr beobachtet“, so Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Hier liege die Vermutung nahe, dass die Population immer noch durch die Auswirkungen der Trichomoniasis leide – die tödliche Krankheit ist seit einigen Jahren unter Grünfinken verbreitet.
Amseln zeigten sich in diesem Jahr wieder mehr am Futterhaus (plus 20 Prozent). Zusammen mit Artgenossen aus Osteuropa gesellten sich auch „Waldamseln“ zu den „Stadtamseln“ in größeren Siedlungen und sorgten so für vermehrte Meldungen. Typische Wintergäste, wie Erlen- und Birkenzeisige, wurden ebenfalls häufiger als 2023 gesichtet – ein Plus von 30 Prozent, bzw. 87 Prozent.