81 Prozent der befragten Tierhalter füttern Trockenfutter, 65 Prozent Nassfutter. Bild: Adobe Stock
81 Prozent der befragten Tierhalter füttern Trockenfutter, 65 Prozent Nassfutter. Bild: Adobe Stock

Aktuelle Haustier-Studie 2024/2025

Die Agentur Takefive-media hat in Kooperation mit dem HorseFuturePanel erneut eine Haustierstudie durchgeführt. Die diesjährige Studie, deren Ergebnisse jetzt auf dem Fachforum Heimtier Digital vorgestellt wurden, beleuchtet neben der wachsenden Bedeutung der Heimtierhaltung für den Menschen die aktuellen Herausforderungen in der Haustierhaltung sowie das Informations- und Kommunikationsverhalten. Darüber hinaus wird ein genauer Blick auf Themen wie Nachhaltigkeit sowie aktuelle Trends im Zusammenspiel wirtschaftlicher Einflussfaktoren geworfen und die Auswirkungen auf die Tiergesundheit sowie auf Tierversicherungen wurden analysiert. 

Die Studie unterstreicht die positive Bedeutung von Haustieren für das seelische und körperliche Wohlbefinden der Menschen. So gaben 96 Prozent der Befragten an, dass Haustiere ihr Wohlbefinden positiv beeinflussen. Zugleich wird das Haustier von 83 Prozent als individuelle Persönlichkeit wahrgenommen. Das ist ein leichter Anstieg im Vergleich zu den letzten Haustier-Studien. 

Ähnlich wie in den vergangenen Jahren zählt der Themenbereich Anschaffung und Haltung zu den aktuellen Herausforderungen in der Tierhaltung. Für 69 Prozent der Tierhalter wird der illegale Tier- und Welpenhandel und für 62 Prozent die Qualzucht von Haustieren als bedeutendes Problem wahrgenommen. 

Erstmals wurden Haustierbesitzer zum Thema der „Preissteigerungen für Tierarztbesuche“ befragt. Dabei gaben 69 Prozent an, dass die Erhöhung der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) eine starke Belastung darstellt. Zugleich wächst auch der finanzielle Druck vieler Tierbesitzer hinsichtlich der steigenden Kosten für Futtermittel. 38 Prozent der Befragten fürchten, ihre eigenen Ausgaben weiter einschränken zu müssen, um die Versorgung ihrer Tiere sicherzustellen. Trotz dieser Belastungen setzen jedoch 57 Prozent klare Prioritäten: Sie sparen eher bei persönlichen Ausgaben, als bei der Deckung der Bedürfnisse ihrer Tiere Abstriche zu machen.

In den aktuellen Ergebnissen zur Tiergesundheit zeigt sich ein deutlicher Rückgang gesunder Haustiere: Während vor vier Jahren noch 80 Prozent der Befragten ihr Haustier als gesund eingestuft haben, liegt dieser Wert heute bei nur noch 72 Prozent. Mehr als 12 Prozent der Tiere leiden mittlerweile an einer Krankheit. Vier Prozent mehr als vor vier Jahren. 

Hinsichtlich der zunehmenden gesundheitlichen Herausforderungen und der neuen Gebührenordnung für Tierärzte, die im November 2022 in Kraft getreten ist, hat sich für 52 Prozent der Tierbesitzer nichts an der Häufigkeit ihrer Tierarztbesuche geändert. Gleichzeitig legen jedoch fast 40 Prozent der Befragten mehr Geld für potenzielle tierärztliche Behandlungen zurück, um auf steigende Ausgaben vorbereitet zu sein. Zudem gaben 26 Prozent an, dass die gestiegenen Tierarztkosten sie dazu veranlasst haben, bestimmte tierärztliche Leistungen zu überdenken oder sogar abzulehnen. Ebenfalls 26 Prozent verzichten vermehrt auf Nachuntersuchungen und beobachten das Tier lieber zunächst selbst.  

In Bezug auf die Absicherung durch Versicherungen gaben 22 Prozent der Befragten an, zusätzliche oder bessere Versicherungen für ihr Tier abzuschließen, während dies für 61 Prozent derzeit keine Option darstellt.  

Ähnlich wie in den vergangenen Jahren dominieren Alleinfuttermittel wie Trocken- und Nassfutter die Ernährung von Heimtieren. 81 Prozent der befragten Tierhalter füttern Trockenfutter, 65 Prozent Nassfutter. Ebenso nehmen Ergänzungsfuttermittel weiter an Bedeutung zu. 31 Prozent setzen diese gezielt bei bestimmten Gesundheitsbedürfnissen ein. Ebenso steigt die Bedeutung alternativer Proteinquellen zunehmend und ist längst nicht mehr als Nischenthema zu betrachten. Rund 50 Prozent der Hunde- und Katzenbesitzer würden alternative Proteine in Betracht ziehen, wenn sie preislich attraktiv sind und 49 Prozent können sich vorstellen, Insekten zu füttern. 11 Prozent füttern bereits Produkte auf Insektenprotein-Basis. Nachhaltigkeit spielt eine wachsende Rolle: 40 Prozent der Befragten wünschen sich Futtermittel, bei denen die Herkunft des Fleisches auf nachhaltigen Kriterien basiert. 

87 Prozent der Haustierhalter fühlen sich rund um das Thema Haustier gut informiert. Insbesondere zu den Themen Haltung, Fütterung und Gesundheit fühlen sich über 80 Prozent gut informiert. Bevorzugte Informationsquelle ist mit 63 Prozent das Internet. 59 Prozent erhalten ihre Informationen über den Tierarzt und 51 Prozent aus Gesprächen mit anderen Haustierbesitzern. Tools auf Basis Künstlicher Intelligenz werden von einem Fünftel der Befragten für Recherche und Einkauf erwogen.

Tierhalter achten verstärkt auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Dabei sind 48 Prozent der Befragten bereit, mehr für ein nachhaltiges Produkt zu zahlen. Im Schnitt sind das 6 Prozent mehr als vor zwei Jahren. Zudem können sich 15 Prozent dies unter Umständen vorstellen. Allerdings ist für 44 Prozent der Preis beim Kauf von Haustierprodukten wichtiger als Nachhaltigkeit (25 Prozent). 

Die Einkaufsgewohnheiten verteilen sich fast gleichmäßig auf stationären Handel (44 Prozent) und Online-Kauf (42 Prozent). Während der sofortige Erhalt des Produkts für 74 Prozent ein Hauptargument für den Kauf im stationären Handel ist, überzeugt 56 Prozent der Online-Kauf durch die Bequemlichkeit von zuhause aus. 52 Prozent der Befragten sprechen sich aufgrund der großen Auswahl, der Bargeldzahlung und der guten Erreichbarkeit für den Kauf in den Zoofachmärkten aus. 39 Prozent sehen den Online-Shop als zeitgemäßen Vertriebskanal. 

Eigenmarken gewinnen zunehmend das Vertrauen der befragten Konsumenten: 60 Prozent schätzen deren Qualität als gleichwertig mit Markenprodukten ein, besonders bei Snacks und Pflegeprodukten. Die steigenden Preise haben das Verhältnis zu Eigenmarken bei fast zwei Dritteln der Befragten nicht verändert. Markentreue spielt bei Futtermitteln (37 Prozent) eher eine Rolle als bei Zubehör (23 Prozent).

Die Haustier-Studie 2024/2025 wird von den Unternehmen Bosch, BTG System-Logistik, Dr. Clauder’s, iQ petfood (Interquell), Mera, Trixie, Uelzener Versicherungen und Zookauf unterstützt. Für die Studie wurden im Zeitraum Juni bis August 2024 deutschlandweit 1.948 Menschen befragt. Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie sowie Infografiken stehen unter https://takefive-media.de/studienprojekte/ zum Download bereit. Dort kann auch der Studienband 2024/2025 vorbestellt werden, der ab dem Frühjahr 2025 zu beziehen ist.