Tierheime sind überfüllt
Einer Trendumfrage des Deutschen Tierschutzbundes in Zusammenarbeit mit Fressnapf zufolge, berichten 69 Prozent der Tierheime davon, dass ihre Auslastung mindestens sehr hoch ist. 49 Prozent davon sind voll oder sogar übervoll. Nur 18 Prozent haben überhaupt noch Kapazitäten, um Tiere aufzunehmen
„Die Zahl der Menschen, die ihre Tiere loswerden wollen, scheint so hoch, wie nie zuvor. Die Tierheime sind überlastet und können nicht mehr für jedes Tier in Not einstehen“, warnt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, der den politisch Verantwortlichen Versagen vorwirft: „Wer den karitativen Tierschutz ausbluten lässt, den Onlinehandel mit Tieren nicht unterbindet und zulässt, dass sich jeder spontan ein Tier kaufen kann, trägt Mitschuld daran, dass die Tierheime am Limit sind.“ Schröder kritisiert zudem scharf, dass die Ampel-Koalition im Bundeshaushalt keine Mittel für die im Koalitionsvertrag versprochene Verbrauchsstiftung für Tierheime eingestellt hat.
82 Prozent der befragten Tierheime im Deutschen Tierschutzbund berichten davon, dass die Anzahl der zu betreuenden Tiere seit 2022, das heißt mit Abflachen der Corona-Pandemie und in Folge des Haustierbooms, angestiegen ist. Die Zahl der Tiere, die ein Tierheim tiergerecht unterbringen kann, ist jedoch begrenzt. Weil – laut Aussage von 74 Prozent der befragten Tierheime – vermehrt kranke Tiere im Heim landeten, die nur schwer ein neues Zuhause finden, bleiben viele Plätze auf längere Zeit belegt.
Gleiches gelte für Hunde, die problematische Verhaltensweisen entwickelt hätten – oft durch fehlende Sachkunde der Vorbesitzer sowie deren mangelnde Motivation, mit ihren Tieren zu arbeiten. In vielen Tierheimen müssen immer wieder Aufnahmestopps verhängt werden. Wer sein Tier abgeben möchte, muss daher aktuell damit rechnen, auf einer Warteliste zu landen oder eine andere Lösung für sein Tier finden zu müssen.